Trotz Beckenbruchs in den Startlöchern

Artikel des Weser-Kuriers vom 03.02.2011

Von Maren Gillerke

Delmenhorst. In gut drei Wochen ist es wieder so weit: großer Bahnhof in der Bremen Arena. Vom 25. Februar bis 6. März lockt der Reitsport zum alljährlichen euroclassics Pferdefestival. Ob Springen, Dressur, Western Vereinswettkampf oder Voltigieren - für jeden Reitsportfan ist etwas dabei. Die Aktiven des Kreisreiterverbandes Delmenhorst stehen bereits in den Startlöchern für das erste Großevent es Jahres.

 

Welche Bedeutung das Turnier für die hiesigen Reiter hat, beweist in diesem Jahr Svenja Hempel vom RV Ganderkesee. Trotz eines noch nicht verheilten Beckenbruchs, den sie sich vor acht Wochen bei einem Sturz von einem Jungpferd zuzog, schmiedet die Springreitern bereits wieder Pläne für die wichtigen Bremer Wettkampftage. "Die Chance steht fifty-fifty, dass es klappt", schätzt die junge Reiterin. Intensive Krankengymnastik und erste Gehversuche auf Krücken sollen sie in den nächsten Wochen sprichwörtlich wieder auf die Beine bringen. Wann sie allerdings wieder auf ihrem Lantzelot aufsitzen darf, steht noch nicht fest. "Das wird erst am Wochenende entschieden", berichtet sie.

Auch für Lantzelot wird der Start beim L-Springen in Bremen unter diesen Umständen keine leichte Angelegenheit. "Glücklicherweise habe ich Julia Ewig, die ihn in den letzten Wochen für mich bewegt hat. Vorher hat er aber eineinhalb Monate Urlaub gehabt. Ohne Julia wäre es also gar nicht denkbar für mich, in Bremen in die Konkurrenz zu gehen", freut sich Svenja Hempel über ihre beste Freundin. "Die musste ganz schön unter mir leiden wenn ich mit schlechter Laune am Rand stand und ihr zugesehen habe", gibt Hempel zu. Umso glücklicher ist sie nun, wenn sie wieder im Parcours antreten kann - auch wenn sie sich noch nicht so ganz sicher ist, wie sich das erste Mal nach so lange Pause auf ihrem "Lantzi" anfühlen wird. "Ich werd's mal ausprobieren und dann sehen wir was kommt. Obwohl meine Saison in Oldenburg sehr gut aufgehört hat, wird ein Sieg in Bremen aber wohl nicht drin sein", glaubt Hempel, die allerdings trotzdem alles möglich machen will.

Startschuss fällt ab sieben Uhr

Alles geben wollen auch die anderen Reiter aus der Umgebung, die sich für die euroclassics qualifiziert haben. Den Startschuss geben Sophie Wilde und Elena Rühling, die für den RV Ganderkesee am Sonnabend, 26. Februar, bereits ab sieben Uhr in der Pony-Dressurprüfung Klasse A im Viereck stehen. Rühling startet im Anschluss ab 8.45 Uhr außerdem in der Pony-Springprüfung Klasse A**. Ab 10. 15 Uhr gehen dann die L-Springer in die Konkurrenz. Neben Svenja Hempel starten hier Werner Hagstedt für den RV Ganderkesee, Carsten Raschen für den RV Hude sowie Tobias Jüchter für den RV Grüppenbühren. Ab 14.30 Uhr geht es für die Reiter des Kreisreiterverbandes im Viereck weiter. Die Dressurmannschaft des RC Hude startet dann in der Dressurprüfung Klasse A für Mannschaften.

Den Abschluss des Sonnabends leiten schließlich die Springer des RV Ganderkesee sein. In der Mannschaftsspringprüfung Klasse A** wollen sie sich ab 18.30 Uhr gegen die Konkurrenz der anderen Vereine behaupten.

Schluss ist nach dem vollen Sonnabend jedoch nicht. Am Sonntag um 8.30 Uhr geht es bereits weiter mit dem Pas de deux. Elena Rühling und Ricarda Richter treten hier als Paarreiter im Viereck für den RV Ganderkesee an. Die letzte Prüfung der Delmenhorster Reiter findet danach erst am Donnerstag, 3. März statt. Silvia Kufner vom RV Ganderkesee und Andrea Schneider vom RFV Wöschenland gehen an diesem Tag in der Dressurprüfung Klasse M** an den Start.

Ein Zuschauermagnet und bekanntes Highlight leitet jedoch schon am ersten Festivaltag das Turnier ein. Beim Show-Wettkampf der Vereine beeindrucken jedes Jahr mehr als ein Dutzend Vereine mit ihren liebevoll vorgestellten Schaubildern das Publikum.

In diesem Jahr präsentiert der RV Grüppenbühren den Kreisreiterverband mit einem gruseligen Schaubild. Verraten wird noch nicht viel. Außer, dass "Geister, Skelette und der Sensenmann" für Schaudern sorgen werden. Ab 19.30 Uhr beginnt der Wettkampf, bei dem nicht nur Pferde und Reiter, sondern auch allerlei Fußvolk zu musikalischer Untermalung für Unterhaltung sorgen.